Leopardgeckos

Die Leopardgeckos (Eublepharis) sind eine Gattung aus der Familie der Lidgeckos (Eublepharidae). Sie sind dämmerungs- und nachtaktive bodenbewohnende Geckos, welche hauptsächlich in den Steppen von Pakistan, Nordwestindien und Afghanistan beheimatet sind. Die Herkunft ihres

Gattungsnamens Eublepharis stammt vom griechischen 'eu' für „wahr“, 'blephar' für „Augenlid“.

 

  Jungtier

Leopardgeckos werden zwischen 25 und 30 Zentimeter lang. Sie werden bis zu 20 Jahre alt. Der Kopf ist recht lang und dreieckig. Er wird etwa halb so lang wie der Rumpf und weist auffällige Augenlider auf. Der im Ansatz fleischig verdickte, durch seine Beschuppung segmentartig gegliedert wirkende Schwanz erreicht etwa ein Drittel der Kopf-Rumpf-Länge. Der Körper von wildfarbigen Tieren (oftmals als Nominat bezeichnet) ist meist gelb bis grauviolett gefärbt und weist viele schwarzbraune Flecken und häufig einen hellen Rückenlängsstreifen auf. Die Schuppen sind feinkörnig, darunter liegen höckerige Erhebungen. Häufig kommt eine X- oder Y-förmige helle Zeichnung auf der Schnauze vor. Der Schwanz weist oft noch die Bänderung der Jugendzeichnung auf. Die Bauchseite ist glatt beschuppt und ohne Zeichnung. Alte Tiere sind oberseits oft einheitlich braun. Die Zehen weisen Krallen aber keine Haftlamellen auf.

Die Männchen sind kräftiger gebaut mit breiteren Köpfen und ausgeprägten Präanalporen. Jungtiere sind strohgelb mit dunkelbraunem Kopf und Hals, zwei dunkelbraunen Querflecken über dem Rumpf und schwarz-weiß gebändertem Schwanz.

In Gefangenschaft wurden viele weitere, zum Teil sehr farbenprächtige Farbformen gezüchtet.

 

Lebensweise

 Der Leopardgecko erhielt seinen Namen von seiner Färbung, welche er als Alttier bekommt – eine gewöhnlich cremefarbene oder gelbe Basisfarbe mit schwarzen und bräunlichen Flecken.

 Leopardgeckos gehören zusammen mit einigen wenigen Altweltgeckos zu der sehr kleinen Gruppe von Geckos, die Augenlider besitzen. Leopardgeckos sind Augentiere. Das heißt, dass sie Beutetiere und Fressfeinde anhand ihrer Sehkraft entdecken. Ihr Geruchssinn bleibt eher im Hintergrund. Die beweglichen Augenlider helfen dem Tier, in seiner sandigen Umgebung die Augen sauber zu halten. Ein anderer interessanter Unterschied ist, dass Leopardgeckos keine Haftlamellen an den Füßen besitzen, sondern Krallen, die sich hervorragend zum Graben eignen. Deshalb können sie keine Glasscheiben hinaufklettern. Wie alle Geckos können sie ihre Schwänze abwerfen, wenn sie plötzlich erschreckt werden und flüchten müssen; es wächst aber ein neuer Schwanz nach. Das Schwanzregenerat ist farblich aber monoton und rübenartig geformt.

 In seiner natürlichen Umgebung lebt der Leopardgecko unter Steinen oder in kleinen Höhlen, um extremen Temperaturen zu entgehen. Wie die meisten Bewohner von Steppen ist er nachtaktiv und jagt Insekten, Skorpione, Spinnen und sogar kleine nestjunge Nagetiere.

Leopardgeckos zeigen nur einen sehr kleinen Sexualdimorphismus – die Männchen bringen etwas mehr Gewicht auf die Waage als Weibchen. Männchen besitzen eine V-förmige Reihe von präanalen Poren und paarige Hemipenistaschen, welche als Verdickungen am Schwanzansatz deutlich sichtbar sind. Das Geschlecht wird erst während der Brutzeit bestimmt und ist abhängig von der Inkubationstemperatur. So schlüpfen bei niedrigen Temperaturen weibliche und bei höheren Temperaturen meist männliche Exemplare. Junge Leopardgeckos können geschlechtlich noch nicht unterschieden werden.

weiblicherLeopardgecko

männlicher Leopardgecko

tragender Leopardgecko

 

Die Trächtigkeit

Wenn man die Bauchseite der trächtigen Leopardgeckos beobachtet, kann man die Eier oftmals als helle Flecke durch die Haut schimmern sehen. Aber man kann sich hier auch täuschen, da im Bauch auch Fett eingelagert wird und dieses ebenfalls durchscheint.

Während der Trächtigkeit ist es sehr wichtig, die Weibchen besonders gut mit Futter zu versorgen, da die Heranbildung der Eier zehrt. Man sollte während der Trächtigkeitsphase häufiger füttern und besonders eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen achten. Es kann auch hin und wieder eine junge Futtermaus angeboten werden. Es ist wichtig, dass die Weibchen jetzt immer Kalzium vorfinden.

 

Die Eiablage

Auf der Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz durchstreift das trächtige Geckoweibchen das Terrarium und nimmt Probegrabungen vor.

Gerne angenommen werden Behälter aus Plastik oder Ton, die etwa 10 cm hoch mit einem leicht feuchten Substrat (Kokoshumus, Spaghnummoos ) gefüllt sind. In den Deckel schneidet man eine Öffnung (Durchmesser ca. 5 cm), die dem Tier den Einstieg ermöglicht. An den Eiablageplatz stellen die Weibchen hohe Ansprüche: er muss mäßig feucht, aber nicht nass sein und die geeigneten Temperaturen (ca. 25-30°C) vorweisen. Nach der Ablage werden die Eier vom Weibchen mit den Hinterfüßen gerollt.

 

Die ersten Eier, die ein Weibchen legt, sind oftmals nicht befruchtet. Der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Gelegen kann stark variieren und zwischen 14 und 82 Tagen betragen, im Einzelfall sind auch noch extremere Werte möglich. Dieses kann mit der Ernährung, dem Alter und besonderen Stresssituationen zusammenhängen. Ein Gelege besteht aus zwei weichschaligen Eiern, einem sogenannten Doppelgelege. Gerade bei sehr jungen, kranken oder alten Weibchen kann es jedoch vorkommen, dass nur einzelne Eier gelegt werden. In seltenen Fällen ist die Ablage von drei Eiern möglich (Rösler 2005, eigene Beobachtung), diese sind dann jedoch unbefruchtet(kann auch befruchte sein). Gerade bei unbefruchteten Eiern kann der zeitliche Abstand zwischen den Eiablagen eines Doppelgeleges bis zu elf Tage betragen. Befruchtete Eier sind am Vorhandensein einer Keimscheibe zu erkennen (bildet sich meist nach 24 Stunden intensiv). Das Blastoderm wandert  in den ersten Stunden nach der Eiablage zu der oben liegenden Seite, wächst dort fest und ist als rosafarbene Keimscheibe sichtbar. Die Eier sind kurz nach der Ablage noch sehr Weich, bekommen aber nach wenigen Stunden eine ledrig-derbe Außenhaut. Diese Eischale ist lediglich 35-40 Mikrometer dick, aber erstaunlich robust.

Art und Verbreitung

Die Gattung Eublepharis umfasst heute fünf Arten, mit „Leopardgecko“ ist aber meistens die Art E. macularius gemeint.

Eublepharis macularius

Eublepharis macularius (Blyth, 1854) kommt im Nordwesten Indiens, in großen Teilen Zentralpakistans und im Südosten Afghanistans vor. Beschuppung und Zeichnung ähneln wesentlich den Merkmalen von E. angramainyu, einzig die Kopfzeichnung weist immer einzelne Flecken, niemals Linien auf. E. macularius wird sehr häufig in Gefangenschaft gehalten und ist normalerweise gemeint, wenn man vom Leopardgecko spricht. Außerdem unterscheidet man beim Eublepharis macularius folgende Unterarten welche geringfügige Unterschiede bezüglich der Beschuppung und Zeichnung aufweisen:

Farbvariationen

Durch die Selektion bei der Züchtung können Farben und Muster beeinflusst werden. So ist es auch beim Leopardgecko in Mode gekommen bestimmte Farbvariationen und Muster zu züchten. Diese beschränken sich dabei auf die Körperoberseite, währenddessen der Bauch immer hellgrau bis weiß und der Schwanz meist rundum gezeichnet ist. Die Namen der Farbvariationen werden von der jeweiligen Farbe abgeleitet, wobei hier immer das adulte Tier gemeint ist. So besitzt z.B. die Variation Albino keine schwarzen Farbpigmente. Leopardgeckos mit bestimmten Färbungen sind entsprechend selten und sind deshalb beliebte aber auch kostspielige Showtiere. In Amerika werden bereits viele Farbvariationen gezüchtet, die man auf Messen und Börsen finden kann. Die verschiedenen Farbmutationen werden nach ihrer jeweiligen Färbung oder auch nach ihrem erstmaligen Züchter benannt zum Beispiel die Tremper-Albino Linie wurde nach dem aus Texas stammenden Großzüchter Ron Tremper und die Albino-Bell Linie nach Mark und Kim Bell benannt.

                                

 

 

 

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