Ernährung bei Leopardgeckos

 

Der Leopardgecko ist ein reiner Insektenfresser (Insektivore). In der Natur kommt es zwar auch gelegentlich mal vor das ein kleines Säugetier vertilgt wird, jedoch sollte man in der Terraristik hauptsächlich auf lebende Insekten zurückgreifen, da alles andere nur schlecht, bzw. schwer verwertet werden kann.

Gefüttert werden Leopardgeckos am besten in den frühen Abendstunden, da es dämmerungsaktive Tiere sind und man sie nicht in ihrem natürlichen Rhythmus stören sollte.

Nachzuchten werden bis zu einem Lebendgewicht von 15 Gramm alle 1-2 Tage gefüttert, zwischen 15 und 30 Gramm empfehlen wir die Fütterung alle 2-3 Tage. Tiere über 30 Gramm Lebendgewicht, bis hin zum adulten Tier füttern wir alle 3-4 Tage. Eine Ausnahme bilden trächtige Weibchen, diese sollten natürlich öfter und gehaltvoller gefüttert werden.

Vitamine und Mineralien

 

Calcium- und Vitaminversorgung: Calciumpräparat das bereits das Vitamin D3 enthält.

Calcium muss den Tieren ständig zur Verfügung stehen. Frei zugänglich, in einer kleinen Schale die ins Terrarium gestellt wird, empfiehlt sich zum Beispiel Calciumcitrat.

Calcium ist extrem wichtig für den Knochenaufbau und die Eierproduktion bei den Weibchen.

Eine mangelnde Calciumversorgung führt vor allem bei Jungtieren schnell zu einer Rachitis. In besonders schlimmen Fällen kommt es zur Knochenerweichung, die durch gekrümmte Gelenke, weichen Kiefern, oder verformten Wirbelsäulen sichtbar wird.

Bitte beachtet, dass Calcium ohne das Vitamin D3 im Körper nicht verwertet werden kann, weswegen auch eine ausreichende Zufuhr an wichtigen Vitaminen unabdingbar ist. Wir empfehlen zum bestäuben der Insekten bei jeder zweiten Fütterung ein.

Des Weiteren solltet ihr die Futtertiere bei jeder 3.-4. Fütterung mit einem geeigneten Vitaminpräparat wie zum Beispiel „Nekton“ oder „Korvimin“ bestäuben, um auch den Bedarf an anderen Vitaminen und Mineralien zu decken. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, eine Überversorgung an Vitaminen kann sich ebenso wie eine Unterversorgung negativ auswirken und zum Beispiel Leber- oder Nierenschäden verursachen.

Einige Vitaminpräparate haben einen starken Eigengeruch und werden eventuell von den Leopardgeckos nicht angenommen. Hier hilft nur probieren was die Tiere am meisten mögen.  

Geeignete Futtertiere

 

Steppengrillen: Steppengrillen sind die wahrscheinlich beliebtesten Futterinsekten, da sie sich sehr leicht zu Hause nachziehen lassen. Sie haben einen besseren Nährwert, sind weniger laut und weniger schnell als Heimchen.

*Nährwert: 73% Feuchtigkeit, 20% Protein, 5% Fett, 1% Asche, 1% Andere *

 Wüsten- und Wanderheuschrecken: Heuschrecken sind tagaktiv und verstecken sich nicht im Terrarium, es werden bevorzugt Wüsten- und Wanderheuschrecken verfüttert, da diese auch zu Hause leicht zu halten sind. Vorsicht! Heuschrecken fressen wie in der Natur, auch im Terrarium alles an. Leider entwickeln sich Heuschrecken recht langsam, weswegen die Nachzucht recht mühselig ist. Um Heuschrecken in Paarungslaune zu bekommen, sind Temperaturen jenseits der 35°C nötig. 

*Nährwert: 70% Feuchtigkeit, 25% Protein, 8% Fett, 2% Asche, 1% Andere*

 Argentinische Waldschaben: Argentinische Waldschaben sind, trotz ihres schlechten Rufes als Ungeziefer zu gelten, hervorragende Futtertiere für Leopardgeckos und sie sind sehr einfach nachzuziehen.

Waldschaben haben den großen Vorteil keine glatten Oberflächen hochklettern zu können und sich bei normaler Raumtemperatur nur schwer vermehren zu können. Das Risiko den Kammerjäger kommen lassen zu müssen, ist also recht gering.  

*Nährwert: 60% Feuchtigkeit, 29% Protein, 8% Fett, 2% Asche, 1% Andere*

Schokoschaben: Im Gegensatz zu den argentinischen Waldschaben, können Schokoschaben sehr gut auch glatte Oberflächen überwinden und vermehren sich auch bei Raumtemperatur prächtig. Diese Artgenossen entwischen zu lassen ist also nicht zu empfehlen und wenn ihr sie nicht schnell wieder restlos einfangt, ist der Besuch des Kammerjägers quasi vorprogrammiert. Wenn ihr diese Tierchen mit der nötigen Vorsicht behandelt, sind sie jedoch ebenfalls ein sehr gutes Futter für Leopardgeckos. 

*Nährwert: 56% Feuchtigkeit, 29% Protein, 11% Fett, 3% Asche, 1% Andere*

 Heimchen: Diese kleinen Tierchen sind wohl eine der kostengünstigsten Futterinsektenarten in der Terraristik. Heimchen brauchen keine bestimmten Haltungsparameter und sind absolute Allesfresser. Auch vor Putz machen sie keinen Halt. Man sollte sie besser nicht entwischen lassen, weil sie sonst schnell zur ungewünschten Plage werden können. Sie sind sehr springfreudig und schnell. Leider haben sie zudem einen eher schlechten Nährwert, weswegen sie nicht als Hauptfutter zu empfehlen sind. 

 *Nährwert: 73% Feuchtigkeit, 19% Protein, 4% Fett, 2% Asche, 1% Andere*

Mehlwürmer: Mehlwürmer sind die Larven des Schwarzkäfers oder auch Mehlkäfers, der Käfer ist ein Schädling welcher gerne Mehl und andere Getreideprodukte befällt.

 Mehlwürmer sind als Alleinfutter ungeeignet, da sie sehr viel Fett und Proteine enthalten und das Calcium-/Phosphorverhältnis eine Rachitis begünstigen kann, wenn man sie nicht entsprechend gut anfüttert. Als Bestandteil einer abwechslungsreichen Ernährung kann der Mehlwurm aber durchaus gelegentlich verfüttert werden.

*Nährwert: 62% Feuchtigkeit, 18% Protein, 15% Fett, 1% Asche, 4% Andere* 

 Mittelmeergrillen: Mittelmeergrillen sind durch ihre härtere Panzerung schwerer verdaulich als ihre verwandten Arten. Sie sind zudem leider ohrenbetäubend laut. Die Zucht ist ebenso wie bei den Steppengrillen sehr einfach, jedoch entwickeln sich Mittelmeergrillen etwas schneller. 

*Nährwert: 73% Feuchtigkeit, 18% Protein, 6% Fett, 2% Asche, 1% Andere*

Wachsmaden: Die Wachsmade ist die Larve einer Motte, welche die Eier in Bienenstöcken ablegt. Dieser verleiht den Larven einen süßlichen Geschmack. Die Larven stehen bei den meisten Leopardgeckos besonders hoch im Kurs. Manch einen Futterverweigerer bekommt man so ans Futter. Als Leckerli können Wachsmaden gern gegeben werden, jedoch sollte man sie auch nur als solches füttern. 

*Nährwert: 57% Feuchtigkeit, 14% Protein, 24% Fett, 1% Asche, 4%Andere*

Schwarze Soldatenfliegenlarve: Die Soldatenfliegenlarve entwickelt sich bei kühlen Temperaturen nur sehr langsam, was sie recht haltbar macht und sie deswegen gut über einen längeren Zeitraum immer wieder mal verfüttert werden kann. Sollten sie sich im Terrarium dann doch mal entwickeln, hat man beim Beobachten seinen Spaß. Die Fliegen sind nicht sehr schnell, weswegen die Leopardgeckos eine reelle Chance haben, sie zu fangen und zu fressen. Sollte doch mal eine Soldatenfliege aus dem Terrarium ausbrechen, könnt ihr sie leicht einfangen.

*Nährwert: 69% Feuchtigkeit, 16% Protein, 11% Fett, 3% Asche, 1% Andere*

Zophobas: Zophobas sind die Larven des großen Schwarzkäfers. Sie sind wie die Mehlwürmer sehr Fett- und Proteinreich und sollten ebenfalls nicht als Alleinfutter verwendet werden. Da sie, wenn sie geschnappt werden, ein unangenehm riechendes Sekret absondern, werden sie nicht von allen Leopardgeckos gefressen. Das Gerücht den Zophobas den Kopf zerdrücken zu müssen, bevor ihr sie verfüttern könnt, ist Quatsch. Sie haben zwar recht ansehnliche Schneidwerkzeuge, sie können eure Leos damit aber dennoch nur maximal etwas zwicken und nicht ernsthaft verletzen. 

*Nährwert: 54% Feuchtigkeit, 20% Protein, 20% Fett, 1% Asche, 5%Andere*

Rosenkäferlarven: Die Larven des Rosenkäfers, sind ein energiereicher Snack für Leopardgeckos. Sie eignen sich besonders gut für trächtige Weibchen. Sie haben einen sehr hohen Fett- und Eiweißanteil und sollten daher auch nur selten verfüttert werden.

*Nährwert: 78% Feuchtigkeit, 15% Protein, 4% Fett, 2% Asche, 1% Andere*

Teboraupen: Die Teboraupe ist die Larve eines chilenischen Nachtfalters. Die Falter legen ihre Eier im Trevo Busch ab, von dem sich dann die geschlüpften Larven ernähren, dieser Umstand macht die Zucht der Larven hier leider nicht möglich. Sie sind voll mit wertvollem Calcium und echte Kalorienbomben. Sie eignen sich gut als Futter für trächtige Weibchen, sind aber allgemein ein eher teures Leckerli für unsere Leopardgeckos. 

*Nährwert: 59% Feuchtigkeit, 17% Protein, 6% Fett, 2% Asche, 16% Andere*

Wiesenplankton: Wer in der Nähe von natürlichen Wiesen und Feldern lebt kann sich sein Futter hier auch leicht selbst fangen. Im Spätsommer gibt es eine Menge Heuschrecken, Grashüpfer und andere geeignete Futtertiere zu fangen. Diese sind wesentlich nahrhafter als das von uns gezüchtete Fastfood. Allerdings sollte man nur auf ungedüngten Wiesen fernab von Straßen und Industrie sammeln und sich vorher mit der einheimischen Insektenbevölkerung befassen, da viele von ihnen geschützt sind und unter Naturschutz stehen. 

*Keine Nährwertangaben bekannt*

 Frostnager: Frostmäuse (kleine noch nackte Babymäuse) sind für eierlegende Weibchen gelegentlich eine willkommene Kalorienbombe. Die Akzeptanz bei den Leopardgeckos schwankt leider sehr, weshalb im Zweifelsfall immer lieber auf Rosenkäferlarven zurückzugegriffen werden sollte (aufgetaute Mäuse dürfen nicht wieder eingefroren werden). Bitte füttert eure Tiere maximal alle 2 Monate mit je einer Babymaus, da die Flut an Nährstoffen nur sehr schwer verwertet werden kann.

*Nährwert: 70% Feuchtigkeit, 20% Protein, 9% Fett, 1% Andere*

Fazit

Die Nährwertangaben sind lediglich Richtwerte und hängen von der jeweiligen Versorgung der Futtertiere ab. Je abwechslungsreicher und nahrhafter ihr eure Futtertiere füttert, desto nahrhafter ist das Futtertier für eure Lieblinge!

Bitte achtet darauf eure Leopardgeckos abwechslungsreich zu ernähren, sie werden es euch mit einem langen Leben danken.

 

 Alle Angaben stammen aus dem Nutrition Advisory Group Handbook, Fact Sheet 003,der American Zoo and Aquarium Association (s. englische Linkliste, nutrient characteristics of prey,  Nr.3)Die Angabe "Ca-angereichert" bezieht sich auf eine Fütterung der Futtertiere mit Ca-reicher Diät über ca. 3-5 Tage, bevor sie selbst verfüttert werden. Diese Nahrung besteht z.B. für Heimchen aus Sojamehl(28,7%), Weizenmehl (27%), Calciumcarbonat (20%), Luzernemehl (10%), Maismehl (8,3%), Sojaöl (3%), Dicalciumphosphat (2%), Salz (0,5%), Mineralmischung (0,25%), Vitaminmischung (0,25%). Die genaue Zusammensetzung der Vitamin- und Mineralmischung ist dem Originaltext zu entnehmen.

 

Quelle: http://www.bartagame-info.de/bartagamen-naehrwerttabelle.html

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